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Stilles Qigong


Im Stillen Qigong können wir rasch Erfahrungen von Ruhe und Entspannung sammeln. Ohne durch äußere Bewegungen "abgelenkt" zu sein, beschäftigen wir uns mit den Grundlagen Qi zu lenken und zu leiten. Dabei spielt das klare Bewusstsein Yi eine zentrale Rolle. Im Stehen, Sitzen und Liegen erfahren wir unterschiedliche Qi-Qualitäten. Unsere Atmung als grundlegende "Strategie" im Qigong kann rasch Potenzial entfalten. Im Stillen Qigong finden wir auch Möglichkeiten, gezielt mit der Natur Kontakt aufzunehmen. Bäume und Wasser repräsentieren Qi-Quellen, die äußerst heilsam für das menschliche Qi sein können.



"Durch die Atemübungen und die lenkende Kraft des nach innen gerichteten Geistes wird die Lebensenergie Qi durch die subtilen Bahnen des Körpers gelenkt" (Ulli Olvedi).

Neben Übungen im Sitzen ist die "Zhan Zhuang" - das "Stehen wie ein Baum" oder "Stehende Säule" eine der bekanntesten Übungen des Stillen Qigong.

Der Baum als Sinnbild für Yin und Yang

Bäume sind schön. Aufrecht und groß symbolisieren sie die Lebenskraft, die in der Verbindung von Himmel und Erde liegt. Sie zeigen den Reichtum und die Fülle, die wir überall auf dieser Welt finden. Es scheint, als ob Bäume die Kräfte des Himmel und der Erde in sich vereinten, um die Früchte dieser Verbindung über uns auszuschütten und uns zurufen wollten: „Macht es uns nach, es ist ganz einfach, vertraut auf die größten Kräfte, die immer da sind, so werdet ihr keinen Mangel leiden“. Tun wir es ihnen in der Übung gleich, lernen auch wir reich, prachtvoll und gebend zu sein.

Sanft und ruhig und ohne Eigenwillen nähren sie sich fest wurzelnd von den Substanzen der Erde und verweisen auf die Qualität des Annehmens (yin). In ihrer Aufrichtung und Ausbreitung zu allen Richtungen sind sie das Symbol für das yang, die männliche Kraft.

In China setzt man die Kraft des Holzes dem Steigen der Säfte (yang) und dem Ergrünen in der Natur mit der Leber gleich, die im Körper das Steigen bewirkt. Wie der Baum täglich gegen die Schwerkraft hunderte Liter von Wasser in die Spitzen der Äste, Zweige und Blätter transportiert, so ernährt und befeuchtet (yin) die Leber den Körper mit Blut. Ist das Blut ausreichend in Menge und Qualität, ist man ausdauernd in allen Bereichen und bleibt, wie die Kiefer im Wind, flexibel und biegsam, auch unter Druck. Geschmeidigkeit und Flexibilität sind daher die typischen Attribute des neuen Lebens, wie die eines gesunden Leber-Qi. Sie will man kultivieren in der Übung: „Stehen wie ein Baum“.

Stehen wie ein Baum…

Ausgangsposition ist der Mabu (etwa doppelt so breit wie die Grundstellung). Die Arme locker hängen lassen, die Handflächen weisen zum Dantian und sind leicht aktiviert.

Locker aufgerichtet ist der Blick in die Weite gerichtet, der Nacken entspannt.

Die Beine sind sanft einwärts rotiert und fördern so die aufsteigende Erd-Energie. Der untere Rücken wird dadurch freier, Mingmen öffnet sich, die Achselhöhlen bekommen mehr Raum.

Die Umgebung ebenso wie das Zentrum wahrnehmen.

Einige ruhige, tiefe Atemzüge durchführen, den Geist beruhigen. Die Aufmerksamkeit sammeln, um die nächsten Minuten freudvoll und ohne Ablenkungen üben zu können.


Frei nach dem Motto

Alleine stehst du, unwandelbar und nimmst alle Geheimnisse wahr, gegenwärtig in jedem Augenblick und im unendlichen Fließen: Dies ist das Tor zu unbeschreiblichen Wundern. (wird oft Laotse zugeschrieben, konnte ich aber dort nicht finden, trotzdem ein schöner und anregender Spruch)

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