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AutorenbildArmin Fischwenger

Hartes Qigong und Shaolin Basisform



Qigong ist ein Sammelbegriff für eine Vielzahl von Formen, Übungen und Bewegungsabläufen. Dabei werden durchaus viele unterschiedliche Ziele angestrebt.

Eine mögliche Unterteilung dieser vielfältigen Methoden beruht auf der dabei verwendeten Muskelspannung:

  • Im weichen Qigong steht der Versuch im Vordergrund, in bestimmten Körperpositionen und/oder Bewegungen ein Minimum an Körperspannung zu verwenden. Wenn diese vernünftige Entspannung nicht mit Erschlaffung verwechselt wir, ist dies förderlich für den Qi-Fluss und frei bewegliche Gelenke.

  • Im harten Qigong wird mit verstärkter körperlicher Anspannung gearbeitet. Ziel ist es mehr Qi, Kraft, Körpergefühl, geistigen Fokus und Selbstwertgefühl zu entwickeln. Ein Übermaß an Spannung in der Bewegung schädigt auf Dauer die Gelenke und führt zu Verkrampfung.

  • In hart-weichen Stilen kommt es zu einer Abwechslung von - mehr oder weniger intensiven - Anspannung und Entspannung. Die Phasen der muskulären Aktivierung finden gesunderweise ohne Bewegung statt. In den Entspannungsphasen kann Qi fließen, welches mit Hilfe der Anspannung aktiviert wurde.


Klassische Übungen aus dem letzten Bereich sind die 7. Brokatübung, die Spiralübungen, die Shaolin-Basisform und die "harten" Übungen des Weißen-Kranich-Qigongs.

Im Gegensatz zu einer sportlichen Aktivierung findet die Anspannung im hart-weichen Qigong in allen Muskeln und allen Schichten des Körpers statt. Dies beeinflusst Gelenke, Faszien, Sehnen und Bänder positiv. Sie werden ebenso wie die inneren Organe mit frischem Qi versorgt.

Hart-weiches Qigong trainiert darüberhinaus auf äußerst effiziente Weise unsere gerichtete Aufmerksamkeit Yi und unseren Geist. Durch den steten Wechsel von Yin- und Yang Phasen, auf welche sich unser Aufmerksamkeit richtet werden sowohl gelöste Konzentration als auch das Zurücknehmen des geistigen Fokus geübt.


In einfachen Übungen aus dem "harten-weichen" Qigong werden Aspekte von Kraft, Muskelaufbau, geistigem Fokus und Aktivierung geübt. Die Form hat Ihren Ursprung im buddhistischen Shaolin-Kloster, welches in der Provinz Henan im Herzen Chinas liegt. Im Rhythmus von Aktivierung und Loslassen, von Spannung und Entspannung kann viel Qi nutzbar gemacht werden. Wir nutzen die Tatsache, dass nach einer deutlichen Anspannung eine intensivere Entspannungsphase folgt.

Die Körpermitte ist die Basis unserer aufrechten Haltung, der Ursprung unserer Lebenskraft sowie ein Ort von Ruhe und Entspannung. Der Beckenboden stabilisiert unsere Wirbelsäule und den Unterleibt mit den Beinen. Die Beine verwurzeln sich in die Erde. Darüber kann sich eine ausdrucksstarke, energiereiche aber dennoch leichte und weite Position entfalten.

Die Shaolin-Basisform kann als koordinativ einfacher Übungssatz rasch für die zwei großen Themen des Qigong genutzt werden:

  • Wie stellen wir eine gesunde Aktivierung des gesamten Organismus her?

  • Wie kommen wir zu einer vernünftigen Entspannung mit Energiegewinn?

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